Integrations­preise

Über 4.000 Euro Preisgeld kann sich der 1. Preisträger, der Gehörlosenverband München und Umland e. V. (GMU), freuen.

Das Projekt besteht seit August 2022 und bietet gehörlosen Frauen aus Deutschland und der Ukraine Vorträge, Workshops und Möglichkeiten der Begegnung. Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine leben viele gehörlose Frauen auch in Bayern. Aufgrund der doppelten Sprachbarriere sind gehörlose Geflüchtete aus der Ukraine besonders auf die Unterstützung durch deutsche Gehörlose angewiesen. Der GMU hilft den geflüchteten Frauen auf vielfältige Weise, sich in die Gemeinschaft der Gehörlosen in München und dem Umland zu integrieren. Neben individueller Beratung gibt es regelmäßige Austauschmöglichkeiten in deutscher und ukrainischer Gebärdensprache. Über einen Telegramkanal für gehörlose ukrainische Geflüchtete, erhalten die Frauen zusätzlich aktuelle Informationen.

Verbunden mit dem 2. Preis ist ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro.

Das Internationale Frauen- und Mädchenzentrum e.V. (IFMZ) ist seit über 40 Jahren fester Bestandteil im Nürnberger Stadtteil Gostenhof. Frauen, Kinder und Jugendliche aus allen Kulturen finden hier unterschiedliche Angebote aus den Bereichen Bildung, Beratung und Freizeit. Dazu gehören neben offenen Treffs, ein breitgefächertes Kursangebot, z. B. Computerkurse, Unterstützung bei Bewerbungen, aber auch Integrations- und Konversationskurse. Die Angebote bieten Frauen und Mädchen in einem sicheren Umfeld die Möglichkeit, sich zu entfalten und Neues auszuprobieren. Toleranz, Emanzipation, Persönlichkeitsentwicklung und gesellschaftliche Teilhabe stehen im Mittelpunkt der Arbeit des IFMZ.

Der Projektträger IN VIA Bayern e. V. Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit erhält als einer von zwei 3. Preisträgern ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro.

Das Anfang 2023 initiierte Projekt MumM! fördert die Arbeitsmarktintegration von beruflich gut qualifizierten Migrantinnen. Es unterstützt die Frauen dabei, eine Berufstätigkeit auszuüben, die ihren Qualifikationen entspricht. Das Programm umfasst zwei Phasen. In Workshops werden u. a. Themen wie Arbeitskultur, interkulturelle Kommunikation, Bewerbungsverfahren und Training für Vorstellungsgespräche sowie die Anerkennung ausländischer Abschlüsse behandelt. Anschließend erhält jede Teilnehmerin eine passende Mentorin zugewiesen, die ihr durch eigene Erfahrung, Wissen und Kontakte dabei hilft, ein eigenes berufliches Netzwerk aufzubauen und eine berufliche Perspektive zu entwickeln.

Der Projektträger des weiteren 3. Platzes, das Freiwilligen-Zentrum Augsburg gGmbH, wird ebenfalls mit 2.000 Euro gewürdigt.

Frauen mit Flucht- und Migrationserfahrung werden durch das seit 2019 laufende Projekt „Frauen stärken – Frauenpower“ ermutigt, sich die eigenen Stärken bewusst zu machen, diese weiter zu entwickeln und beruflich zu nutzen. Das Projekt besteht aus zehn Workshop-Modulen, in denen die Frauen durch Übungen und Interaktionen u. a. ihre Sprachkenntnisse erweitern, frühere Kompetenzen wiederentdecken und ausbauen und somit das eigene Selbstbewusstsein stärken. Insbesondere Frauen, die bereits in ihrem Herkunftsland berufstätig waren, werden hierdurch motiviert, sich aktiv in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Berufliche Netzwerke und Mentorinnen unterstützen sie auf diesem Weg. Über 70 Frauen haben bisher an diesem Programm teilgenommen, das zweimal jährlich stattfindet. Einige engagieren sich zwischenzeitlich ehrenamtlich im Projekt.