Herrmann beim Festakt "150 Jahre Jüdische Gemeinde in Erlangen"
München, 19.09.2023Bayerns Innenminister Joachim Herrmann beim Festakt "150 Jahre Jüdische Gemeinde in Erlangen": Pulsierendes jüdisches Leben Bereicherung für unser Land - Schutz jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürgern hat höchste Priorität
+++ "Ich bin sehr froh, dass jüdisches Leben in Bayern wieder eine Selbstverständlichkeit geworden ist: Heute erleben wir überall blühende jüdische Gemeinden, neue Synagogen und lebendige Gemeindezentren. Gerade auch hier in Erlangen ist jüdisches Leben sichtbar und lebendig," so Bayerns Innenminister Joachim Herrmann beim Festakt zum 150-jährigen Bestehen der Jüdischen Gemeinde in Erlangen. Herrmann erinnerte daran, dass unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger trotz des Abgrunds der Naziherrschaft und des Holocausts an ihrer Heimat festgehalten und dem "Land der Täter" über die unermesslich tiefen Gräben der Geschichte die Hand zur Versöhnung gereicht haben: "Für dieses in uns gesetzte Vertrauen bin ich ihnen unendlich dankbar." +++
Als schweren Einschnitt bezeichnete er die schreckliche Ermordung des Rabbiners Shlomo Lewin und dessen Lebensgefährtin Frida Poeschke im Jahr 1980 in Erlangen und betonte: "Für mich ist diese bis heute ungeklärte und ungesühnte Tat ein steter Mahnruf, in unserem Kampf gegen Hass und Hetze, Gewalt und Antisemitismus niemals nachzulassen. Antisemitismus darf in unserem Land keinen Platz haben. In Bayern treten wir antisemitischer Hetze, Terror und Gewalt mit allen Mitteln des Rechtsstaats entgegen!" Der Innenminister bekräftigte, dass der Schutz jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürgern für die bayerische Staatsregierung höchste Priorität habe. "Die Staatsregierung und ich persönlich setzen uns dafür ein, dass Juden in Bayern sicher und in Frieden leben können: Seit 2016 wurden 17 Millionen Euro für die Sicherheit jüdischer Einrichtungen veranschlagt - ein deutliches Zeichen für die Sicherheit unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger."
Heute blicke die Jüdische Gemeinde Erlangen hoffnungsfroh und voller Zuversicht in die Zukunft. "Ihre Gemeinde mit heute über 100 aktiven Mitgliedern ist ein nicht wegzudenkender Teil der aktiven Stadtgesellschaft. Mit einer Vielzahl von Veranstaltungen bereichern Sie das kulturelle Leben der Stadt ungemein. Jüdische Kunst und Kultur, aber auch Geschichte und Gedenken wirken dadurch weit über die Stadtgrenzen", schwärmte Herrmann. Er habe daher auch gerne die Schirmherrschaft bei der Suche nach einer eigenen Immobilie für ein Haus des jüdischen Lebens mit neuer Synagoge in Erlangen übernommen. "Ich setze mich nachdrücklich dafür ein, dass das staatliche Grundstück Bismarckstraße 2 Ihrer Gemeinde zur Verfügung gestellt wird."