Herrmann bei der Expertentagung "Enneker-Forum"

München, 05.07.2023

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bei der Expertentagung "Enneker-Forum": "Wichtige Impulse zur Weiterentwicklung der präklinischen Notfallmedizin" - Rettungsdienst zukunftsfest aufstellen und stetig fortentwickeln

+++ Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat beim diesjährigen Enneker-Forum am Tegernsee die große Bedeutung der Fachtagung hervorgehoben: "Die notfallmedizinische Versorgung wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst und ist ein vielschichtiges System. Umso wichtiger sind Gesprächsformate wie das Enneker-Forum, bei dem sich zahlreiche Akteure und Fachleute austauschen." Auch die diesjährige Tagung habe wieder wichtige Impulse für die präklinische Notfallmedizin geliefert. Beispielhaft nannte Herrmann Überlegungen zur verbesserten Patientensteuerung, um Rettungsdienst und Kliniken auch mit Blick auf die steigenden Einsatzzahlen zu entlasten. "Ziel ist es, hilfesuchende Patientinnen und Patienten unmittelbar in die richtige Versorgungsstruktur zu lenken." Die Herausforderung sei beispielsweise frühzeitig minderschwere Blessuren zu erkennen, um die Ressource Rettungsdienst zu schonen. "Hierfür sei eine enge Verzahnung von Rettungsdienst, Klinik und Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) unerlässlich", so der Minister. +++

In Bayern erarbeite das Innenministerium aktuell bereits gemeinsam mit der KVB und den Integrierten Leistellen ein Verfahren für einen elektronischen Datenaustausch. Mittels Abfragesystems sowie technischer Schnittstelle soll eine wechselseitige Angliederung ermöglicht werden, um Patienten in leichteren Fällen in den Bereitschaftsdienst zu lenken und den Rettungsdienst zu entlasten. Ebenfalls werde aktuell ein Rettungseinsatzfahrzeug (REF) erprobt, das bei weniger schwerwiegenden Einsätzen alarmiert wird. "Auch hierdurch soll eine schnelle und professionelle Patientenversorgung sichergestellt aber auch gleichzeitig eine Entlastung der Notfallrettung für dringend gebrauchte Rettungswagen erreicht werden", erklärte der Minister.

Weiter hob Herrmann hervor: "Unser Ziel ist es, den Rettungsdienst zukunftsfest aufzustellen und stetig weiter zu entwickeln. Hier gilt es die Chancen der Digitalisierung und der neuen Techniken bestmöglich zu nutzen: Wir arbeiten daher gerade mit Hockdruck zum einen an der Einführung des Telenotarztes, der in Echtzeit mit dem Rettungsdienstpersonal vor Ort kommunizieren kann. Sowie zum anderen an der Einführung eines bundesweit einmaligen Notfallregisters. Mit diesem können in einzigartiger Weise Erkenntnisse über die Qualität und Ergebnisse der Patientenversorgung gewonnen werden."