Herrmann bei Festgottesdienst anlässlich 100 Jahre Polizeiseelsorge: 'Schutzweste' für die Seele der Polizeibediensteten

München, 06.07.2020

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bei Festgottesdienst anlässlich 100 Jahre Polizeiseelsorge: 'Schutzweste' für die Seele der Polizeibediensteten - Unschätzbar wichtiger Dienst für die Bayerische Polizei

+++ Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat beim heutigen Festgottesdienst in München anlässlich 100 Jahre Polizeiseelsorge den hohen Stellenwert dieser besonderen 'Einsatzeinheit' der Bayerischen Polizei betont. "Nicht nur bei lebensbedrohlichen Einsatzlagen, auch im alltäglichen Streifendienst werden unsere Polizistinnen und Polizisten nicht selten mit Unglücksfällen, Gewalt und Tod konfrontiert", so Herrmann. Der Polizeiberuf sei mit Herausforderungen und Gefahren verbunden, die auch einen gestandenen Polizeibeamten aus dem seelischen Gleichgewicht bringen können. "Darüber hinaus haben unsere Polizeieinsatzkräfte auch mit mangelndem Respekt zu kämpfen und werden immer häufiger selbst Opfer von gewalttätigen Übergriffen", beklagte der Innenminister und gab zu bedenken: "Neben dem tüchtigen Polizeibeamten sollten wir auch immer den Menschen hinter der Uniform sehen." Wichtig sei deshalb neben besten Einsatzmitteln und ausgezeichneter Schutzausstattung auch eine 'Schutzweste' für die Seele in Gestalt der Polizeiseelsorge. +++

Die Aufgabenfelder der Polizeiseelsorge sind laut Herrmann breit gefächert und reichen vom berufsethischen Unterricht in der Polizeiausbildung über Einkehrtage und Gottesdienste bis hin zur Unterstützung bei der Übermittlung von Todesnachrichten. Ein ganz wichtiger Teilbereich sei die Betreuung in beruflichen und auch privaten Krisensituationen. Dabei stehe jeder Kontakt mit dem Seelsorger immer unter dem Schutz des Seelsorgegeheimnisses und des Zeugnisverweigerungsrechts. "Das gibt den Betroffenen ein gutes Stück Sicherheit und ermutigt sie, sich umfassend anzuvertrauen und auszusprechen", erklärte der Minister, der sich bei allen Polizeiseelsorgern herzlich bedankte. "Sie stehen rund um die Uhr für persönliche Gespräche zur Verfügung, begleiten bei schwierigen Einsätzen und vermitteln unermüdlich auch in scheinbar ausweglosen Situationen Halt und Orientierung. Sie leisten damit einen unschätzbaren Dienst für unsere Polizistinnen und Polizisten ganz persönlich, aber auch für die Leistungsfähigkeit der gesamten Bayerischen Polizei", so Herrmann. Auch auf die Corona-Krise habe die Polizeiseelsorge umgehend flexibel reagiert: "Dank moderner Kommunikationsmittel war sie immer präsent für unsere Polizeieinsatzkräfte, die gerade in der Anfangszeit der Corona-Pandemie vor ganz besondere Herausforderungen gestellt wurden", lobte der Innenminister.