Anschlagsserie in Waldkraiburg aufgeklärt - Herrmann lobt schnellen Ermittlungserfolg und Täterfestnahme

München, 10.05.2020

Durchbruch bei den Ermittlungen zur Anschlagsserie in Waldkraiburg: Dringend Tatverdächtiger festgenommen und in Untersuchungshaft - Bayerns Innenminister Joachim Herrmann dankt Ermittlern für schnellen Fahndungserfolg

+++ Die mit Hochdruck geführten Ermittlungen zur Anschlagsserie von Waldkraiburg waren erfolgreich. Die Ermittler der eigens eingerichteten Sonderkommission 'Prager' konnten gestern einen dringend Tatverdächtigen festnehmen, der nun in Untersuchungshaft sitzt. Der 25-jährige Mann, deutscher Staatsangehöriger und Sohn türkischstämmiger Eltern, steht im dringenden Verdacht, mehrere Taten gegen türkischstämmige Gewerbetreibende im Stadtgebiet Waldkraiburg begangen zu haben. Dabei wurde ein Friseursalon, eine Pizzeria und ein Kebaphaus mit Steinwürfen angegriffen. Außerdem wurde ein Lebensmittelgeschäft in Brand gesteckt. Hierbei wurden sechs Menschen verletzt, es entstand ein Sachschaden in Millionenhöhe. Bei dem Tatverdächtigen wurde zudem eine Schusswaffe und eine größere Anzahl von Rohrbomben sichergestellt. Zum Tatmotiv äußerte der Beschuldigte „Hass“ auf türkische Mitbürger im Zusammenhang mit seiner Anhängerschaft zum Islamischen Staat. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann: "Ich bin den Einsatzkräften des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd sehr dankbar für ihre ausgezeichnete Arbeit und den schnellen Fahndungserfolg, der weitere schwere Straftaten verhindert hat." Herrmann dankte ausdrücklich auch der Bundespolizei, deren Zugriff am Bahnhof in Mühldorf am Inn den Fahndungserfolg erst möglich gemacht hat. Der Tatverdächtige habe türkischstämmige Mitbürger in Waldkraiburg in unerträglicher Weise in Angst und Schrecken versetzt. "Solche Taten sind letztlich ein Angriff auf uns alle", so Herrmann. +++

Der Beschuldigte wurde auf Antrag der Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus bei der Generalstaatsanwaltschaft München dem zuständigen Ermittlungsrichter beim Amtsgericht München vorgeführt. Dieser erließ gegen den Beschuldigten Haftbefehl wegen versuchten Mordes in 27 Fällen, schwerer Brandstiftung und gefährlicher Körperverletzung sowie wegen Sachbeschädigung und ordnete Untersuchungshaft an. Der Beschuldigte befindet sich in einer bayerischen Justizvollzugsanstalt.

Für einen möglichst schnellen Fahndungserfolg hatte die Kriminalpolizeistation Mühldorf am Inn die Sonderkommission 'Prager' ins Leben gerufen. Die Sachleitung hat die Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) bei der Generalstaatsanwaltschaft München.