Gemeinsame Fahndungs- und Kontrollaktion gegen Einbrecherbanden
München, 14.11.2017Bayerns Innenminister Joachim Herrmann zur dritten gemeinsamen Fahndungs- und Kontrollaktion von Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland Pfalz gegen Einbrecherbanden: Insgesamt 23.232 Personen und Fahrzeuge kontrolliert - Künftig weitere Kontrollaktionen - In Bayern Rückgang der Einbruchsdelikte
+++ Bayerns Innenminister Joachim Herrmann ist mit der Abschlussbilanz der dritten gemeinsamen länderübergreifenden Fahndungs- und Kontrollaktion von Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz zufrieden: "Unsere 1.330 eingesetzten bayerischen Polizistinnen und Polizisten haben 10.158 Personen und Fahrzeuge kontrolliert, 26 Personen vorläufig festgenommen sowie 124 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten aufgedeckt. Gegen fünf Personen wurde Haftbefehl erlassen." Die von den jeweiligen Landeskriminalämtern koordinierten Kontrollen fanden vom 8. bis zum 11. November 2017 statt. Länderübergreifend waren insgesamt 3.684 Polizeibeamte im Einsatz, überwiegend auf überregionalen Verkehrswegen wie Autobahnen und schwerpunktmäßig gegen Einbrecherbanden. In den vier Ländern wurden insgesamt 14.709 Personen und 8.523 Fahrzeuge kontrolliert sowie 564 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten zur Anzeige gebracht "Mit unseren Schwerpunktkontrollen haben wir den Fahndungsdruck auf kriminelle Banden deutlich erhöht, eine Reihe von Kriminellen aus dem Verkehr gezogen und wertvolle Hinweise zur Aufklärung weiterer Straftaten gewonnen", erläuterte Herrmann. "Unsere erfolgreichen gemeinsamen Kontrollaktionen werden wir auch künftig fortführen." +++
Basis der Schwerpunktkontrollen war die Kooperationsvereinbarung zur Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität, die der bayerische Innenminister im Juni 2016 mit seinen Ministerkollegen aus Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz unterzeichnet hatte. Kern der Vereinbarung ist ein 8-Punkte-Programm, das insbesondere einen schnelleren und besseren Informationsaustausch, eine stärkere gemeinsame Täterfahndung sowie eine noch intensivere Zusammenarbeit bei konkreten Ermittlungsverfahren und in der Prävention vorsieht.
"Unsere länderübergreifende Kooperation ist eine wertvolle Ergänzung unserer verstärkten landesweiten Bekämpfungsmaßnahmen, sei es beispielsweise die intensive Schleierfahndung oder der Einsatz unserer Prognose-Software Precobs", erklärte Herrmann. Laut dem Minister sind die Erfolge in Bayern schon sichtbar: Im ersten Halbjahr 2017 ist die Zahl der Wohnungseinbrüche um 595 Fälle auf 3.617 weiter zurückgegangen (-14 Prozent). Bereits seit 2015 sinken in Bayern die Einbruchszahlen. "Bayern hat bei der Einbruchskriminalität bundesweit die besten Eckwerte", so Herrmann weiter. "Das Einbruchsrisiko war in Bayern 2016 mit 58 Einbrüchen pro 100.000 Einwohner wie in den Vorjahren deutschlandweit gesehen am niedrigsten." Bundesweit lag das Einbruchsrisiko mehr als dreimal so hoch (184), in Nordrhein-Westfalen mehr als fünfmal so hoch (294).
Die Kontrollbilanzen der anderen Bundesländer werden von den dortigen Innenministerien veröffentlicht. Auf bayerischer Seite gab es während der Schwerpunktkontrollen beispielsweise im Bereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz unter anderem folgende Aufgriffe:
Kurz vor der Ausreise nach Tschechien fanden die Polizeifahnder auf der Ladefläche eines Klein-Lkw eine größere Menge an hochwertigen Kleidungsstücken, bei denen sämtliche Etiketten entfernt wurden, einen Karton mit LED-Leuchtstoffröhren im Wert von etwa 2.500 Euro sowie 58 neuwertige Fahrradfelgen mit Reifen. Die beiden ukrainischen Fahrzeuginsassen konnten für keine der Waren Kaufbelege vorweisen. Die Ermittlungen ergaben bislang, dass die Fahrradreifen aus einem schweren Bandendiebstahl in Augsburg stammten. Inzwischen hat das Amtsgericht Augsburg Haftbefehl gegen beide Beschuldigte erlassen. Ebenfalls im Bereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz wurde im Rahmen einer Schleierfahndungskontrolle im Handschuhfach eines BMW Bargeld in Höhe von 15.000 Euro aufgefunden. Im Verlauf der Abklärung ergab sich der Verdacht, dass damit der Kauf der gefährlichen Modedroge 'Crystal' in Tschechien geplant war.