Verstärkte Lkw-Kontrollen für mehr Verkehrssicherheit

München, 21.08.2017

Verstärkte Lkw-Kontrollen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr: Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann plant neun stationäre Lkw-Kontrollstellen in Bayern - Einsatz modernster Technik - Enge Zusammenarbeit mit Zoll und BAG

+++ Für mehr Sicherheit im Straßenverkehr setzt Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann auf verstärkte Lkw-Kontrollen. Neben intensiven mobilen Kontrollen plant der Minister, in Bayern neun stationäre Lkw-Kontrollstellen in Anlehnung an ein österreichisches Modell einzurichten. Wie Herrmann heute an einer Lkw-Kontrollstelle auf der A9 bei Fahrenzhausen deutlich gemacht hat, kann die Bayerische Polizei damit noch besser tageszeit- und witterungsunabhängig ihrer Arbeit nachgehen. "Die abgesperrten und gut beleuchteten Kontrollbereiche bedeuten auch deutlich mehr Sicherheit für unsere Einsatzkräfte", erklärte der Minister. Drei Standorte für die neuen stationären Lkw-Kontrollstellen sind laut Herrmann bereits vorgesehen und zwar an der A9 bei Fahrenzhausen in Oberbayern, an der A9 bei Ahornberg in Oberfranken und an der A8 bei Bad Feilnbach in Oberbayern. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, diese Lkw-Kontrollstellen schnellstmöglich einzurichten", sicherte Herrmann zu. Für die restlichen sechs Kontrollstellen erarbeite derzeit eine Expertengruppe der Bayerischen Polizei zusammen mit den Autobahndirektionen konkrete Vorschläge. "Im Endausbau werden wir in jedem Präsidiumsbereich der Bayerischen Polizei mit Ausnahme des Polizeipräsidiums München eine stationäre Lkw-Kontrollstelle haben", so Herrmann. +++

Besonders wichtig für den bayerischen Innenminister ist die enge Zusammenarbeit der Bayerischen Polizei bei Lkw-Kontrollen mit anderen Behörden wie etwa dem Bundesamt für Güterverkehr oder dem Zoll. Dazu kommt die Ausstattung der Kontrollkräfte mit hochmoderner Ausrüstung, wie unter anderem spezielle Auswertegeräte für elektronische Fahrtenschreiber, um Verstöße gegen Lenk- und Ruhezeiten konsequent verfolgen zu können. Außerdem hat die Bayerische Polizei im Rahmen des Verkehrssicherheitsprogramms 'Bayern mobil – sicher ans Ziel' analoge Verkehrsmesstechnik auf neue digitale Überwachungsanlagen umgestellt. "Mit unseren neuen Abstandsmessgeräten können unsere Polizistinnen und Polizisten noch besser Abstandsverstöße von Lkw verfolgen und sogenannte 'Elefantenrennen' ahnden", führte Herrmann an. Daneben sind für die stationären Lkw-Kontrollstellen auch spezielle Fahrzeugwaagen vorgesehen, um eine etwaige Überladung festzustellen. "Überladene Lkw sind nicht nur ein rollendes Sicherheitsrisiko, sondern schaden auch unseren Straßen", erläuterte der Minister. Zusätzlich werde natürlich auch die Fahrtauglichkeit des Fahrzeugführers sowie der technische Zustand des Fahrzeugs und die Ladungssicherung eingehend überprüft.

Die Zielrichtung von Bayerns Innenminister ist klar: "Mit unseren verstärkten Lkw-Kontrollen bekämpfen wir die Hauptursachen schwerer Lkw-Unfälle: Fehlender Sicherheitsabstand, nicht angepasste Geschwindigkeit, Übermüdung und technische Mängel." Nach Herrmanns Angaben stieg 2016 die Zahl der Verkehrsunfälle mit Lkw-Beteiligung in Bayern um 8,7 Prozent auf 4.459. Dabei kamen 36 Menschen ums Leben (2015: 43). 1.785 Personen wurden bei diesen Unfällen verletzt (2015: 1.741). Mehr als zwei Drittel (68,3 Prozent) der Lkw-Unfälle wurden von Lkw-Fahrern selbst verursacht. Laut Herrmann hat die Bayerische Polizei 2016 mehr als 192.000 Verkehrsteilnehmer im Güterverkehr kontrolliert. Mehr als 55.000 Lkw-Fahrer mussten beanstandet werden. Rund 8.000 Fahrzeuge wiesen technische Mängel auf. Außerdem hat die Polizei beispielsweise mehr als 2.700 Verstöße gegen Lenk- und Ruhezeiten festgestellt.

Das Verkehrssicherheitsprogramm 2020 'Bayern mobil – sicher ans Ziel' läuft seit 2012. Die Maßnahmen reichen von verstärkter Öffentlichkeitsarbeit über intensivierte Verkehrsüberwachung bis hin zur verbesserten Verkehrsraumgestaltung (siehe www.sichermobil.bayern.de). Ziel ist, in Bayern bis zum Jahr 2020 die Zahl der Verletzten zu reduzieren und insbesondere die Zahl der Verkehrstoten auf unter 550 zu senken.