Einladung - Eck händigt Bundesverdienstkreuze am Bande aus

München, 23.01.2017

Innenstaatssekretär Gerhard Eck händigt Bundesverdienstkreuz am Bande an Gertrud Schauber, Anni Kropf, Werner Höhn und Harald Leitherer aus - Einladung an die Presse

Innenstaatssekretär Gerhard Eck händigt am

Freitag, den 27. Januar 2017, um 9.00 Uhr
im Fürstensaal der Residenz,
Residenzplatz 2, 97070 Würzburg

das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Gertrud Schauber, Anni Kropf, Werner Höhn und Harald Leitherer aus.

Berichterstatter und Bildberichterstatter sind dazu herzlich eingeladen.

Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens

Gertrud Schauber (78) aus Kreuzwertheim, Landkreis Main-Spessart, engagiert sich seit über zwei Jahrzehnten in außergewöhnlicher Weise im kirchlichen, sozialen und völkerverbindenden Bereich. Sie ist aus dem Gemeindeleben der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde „Zum Heiligen Kreuz“ in Kreuzwertheim nicht wegzudenken. Von 1988 bis 2006 war sie Mitglied des Kirchenvorstandes und in dieser Zeit am Bau des Gemeindehauses, des Kindergartens und an der Kirchenrenovierung maßgeblich beteiligt. Zudem fungierte sie von 2000 bis 2006 als Vertrauensfrau des Kirchenvorstandes. Ihre ehrenamtliche Arbeit innerhalb der Leitung der Sozialstation, im Besuchsdienst und in der ökumenischen Praxisgruppe war von besonderer Bedeutung für die Gemeinde. Von 1997 bis 2012 leitete sie den ökumenischen Seniorenclub, seither bringt sie sich weiterhin aktiv in die Gruppe ein und kümmert sich um das Wohl ihrer Mitmenschen. Seit einer Reise nach Ghana in den 90er Jahren setzte sie sich unermüdlich für die Verbesserung der Lebensumstände der dortigen Bevölkerung ein. Zunächst waren es kleine private Aktionen, um Spendengelder zu sammeln. Seit 1996 bestehen direkte Kontakte in die ghanaische Hauptstadt Accra zum Straßenkinderprojekt. 50 ghanaische Mitarbeiter bieten rund 10.000 Straßenkindern Anlaufpunkte zur schulischen und beruflichen Ausbildung, zur medizinischen Grundversorgung sowie einen sicheren Platz. Das Projekt leistet Aufklärungsarbeit in gesundheitlichen und sozialen Belangen. Im September 2000 gründete Frau Schauber den Verein „Paul e. V.“ - Partnerschaft unterstützt Lebenslinien, dessen Vorsitzende sie seither ist. Der Verein setzt sich erfolgreich für benachteiligte Bevölkerungsgruppen in den Ländern des Südens ein und fördert weitere Projekte, wie z. B. ein Frauenhausprojekt in Accra. Der Verein unterstützt ferner das „Almuth Schauber Studio“, eine kleine Radiostation. Hier wird versucht, das soziale und gesundheitliche Bewusstsein der Landbevölkerung zu schärfen. Schließlich initiierte Frau Schauber im Jahr 2001 den „Tag für Ghana“ in Kreuzwertheim, der seither aus dem Gemeindeleben nicht mehr wegzudenken ist. Durch solche Aktionen gelingt es ihr immer wieder, Spenden für ihren Verein zu akquirieren.

Anni Kropf (63) aus Sulzbach am Main, Landkreis Miltenberg, engagiert sich seit über zwei Jahrzehnten ehrenamtlich für hilfsbedürftige und notleidende Kinder in Sambia (Afrika). Sie ist Fachoberlehrerin für Hauswirtschaft und Textiles Gestalten an der „Ruth-Weiss-Realschule“ in Aschaffenburg und initiierte im September 1993 ein Schulprojekt, um sambische Waisenkinder in der Nähe der Hauptstadt Lusaka im Rahmen von Patenschaften zu unterstützen. Benötigt werden vor allem finanzielle Mittel für Säuglingsnahrung, Medikamente, Schulgeld und -uniform. Im Rahmen des Sambia-Projekts werden Spenden gesammelt und an das Waisenhaus weitergeleitet. Patenschaften laufen durch alle Jahrgänge und wurden somit in all den Jahren eine Selbstverständlichkeit des Schullebens. Frau Kropf kümmert sich verantwortungsvoll um die Überweisung der Spendengelder und um die Verwendung der Sachspenden. Den persönlichen Kontakt stellt sie durch regelmäßige Besuche vor Ort her und fungiert bei Gegenbesuchen als Gastgeberin. Seit 2011 präsentiert sie mit Schülerinnen der „Ruth-Weiss-Realschule“ auf dem Aschaffenburger Fest „Brüderschaft der Völker“ die Schulpatenschaften für sambische Waisenkinder in Kooperation mit dem „Afrika Freundeskreis Aschaffenburg“. Darüber hinaus organisiert sie auch Autorenlesungen an der „Ruth-Weiss-Realschule“ und an Nachbarschulen mit der Kinderbuchautorin Narsin Siege aus Äthiopien und mit Professor Denis Goldberg aus Südafrika. Ebenso hält sie engen Kontakt mit der Namensgeberin der Realschule, der Schriftstellerin und Friedensaktivistin Frau Ruth Weiss. Zu deren 90. Geburtstag brachte sich Frau Kropf intensiv bei der Erstellung der Festschrift ein. Sie sorgte für die Übersetzung ins Englische sowie für Druck, Verkauf und Versand. Von 2010 bis 2013 war sie auch noch ehrenamtlich im Vorstand des Fachverbands Textilunterricht e. V. tätig.

Werner Höhn (73) aus Haßfurt, Ortsteil Wülfingen, Landkreis Haßberge, engagiert sich seit über vier Jahrzehnten in außergewöhnlicher Weise im Bereich Musik und hat sich hierbei große Verdienste um das Gemeinwohl erworben. So ist er seit 1958 Mitglied beim Nordbayerischen Musikbund (NBMB) und aktiver Musiker, Dirigent und Ausbilder. Zu den Hauptinstrumenten, die er selbst seit 1955 spielt, zählen die Trompete und das Schlagzeug. Seit 2000 ist er Bezirksvorsitzender von Unterfranken und seit 2009 Vizepräsident des NBMB, wo er sich unermüdlich für eine moderne und zeitgemäße Organisation des Musikbundes einsetzt. Er ist staatlich anerkannter Dirigent im Laienmusizieren und seit Einführung der D?Prüfungen Dozent für Musiktheorie. Viele junge Musiker wurden von ihm ausgebildet. Als Kreis- und Bezirksvorsitzender des NBMB war er seit 1973 bei rund 150 Kreis- und Bundesbezirksmusikfesten tätig. Überörtlich war er ehrenamtlich von 1985 bis 2000 als Schatzmeister des Bezirks Unterfranken und von 1996 bis 2009 als Kreisdirigent des Landkreises Haßfurt aktiv. In seiner Eigenschaft als Bezirksvorsitzender war er darüber hinaus noch von 2003 bis 2011 Schatzmeister im Medienverein Main-Rhön. Sein umfangreiches berufliches Wissen als Leiter einer Organisationsabteilung bei einer Sparkasse hat er im Ehrenamt eingesetzt und unzählige Stunden für den NBMB gearbeitet. Dass dieser heute mit einer EDV-gestützten Organisation gut aufgestellt ist und so den Mitgliedsvereinen einen herausragenden Service und Dienstleistungen bieten kann, ist auch sein besonderer Verdienst. Wichtig war für ihn auch immer die Pflege von internationalen Begegnungen. Da Musik verbindet, sah er dies immer als einen Teil der Aussöhnung und des Friedens an. Bereits seit 1956 ist er Musiker im Blasorchester Sand am Main, von 1973 bis 1977 war er dessen Vorstand und seit 1978 spielt er im Seniorenblasorchester mit. Auch in kleinen Gemeinden war und ist er ständig für die Musik unterwegs. Von 1958 bis heute hat er an zahlreichen Wertungsspielen als Musiker und Dirigent teilgenommen. Zehn Jahre lang, von 1960 bis 1970 war er Musiker bei verschiedenen Tanzkapellen. Von 1975 bis 2011 war er unter anderem in den Musikvereinen von Wülflingen, Obertheres, Ebern und bei den Fränkischen Musikanten der Sparkasse Ostunterfranken als Dirigent und Ausbilder aktiv.

Harald Leitherer (63) aus Schwebheim, Landkreis Schweinfurt, hat sich durch sein außergewöhnlich umfangreiches Engagement im kommunalpolitischen Bereich auf Gemeinde-, Landkreis- und Regierungsbezirksebene sowie beim Bayerischen Landkreistag auszeichnungswürdige Verdienste erworben. Er trat 1969 in die CSU und Junge Union ein und hatte in der Folge verschiedene Ehrenämter bis auf Bezirks- und Landesebene vorbildlich wahrgenommen. Insgesamt 33 Jahre lang (1980 bis 2013) war er Mitglied des CSU-Bezirksvorstands Unterfranken und übernahm im Bezirksverband auch einige Zeit lang die Funktion des Schatzmeisters. Darüber hinaus war er von 1978 bis 1993 Mitglied des Gemeinderates der Gemeinde Schwebheim. In dieser Zeit hat die Gemeinde als erste Gemeinde Unterfrankens eine umfassende Dorferneuerung durchgeführt und die Gewerbegebiete und Wohnbauflächen mit der notwendigen Infrastruktur ausgebaut. 1978 wurde Herr Leitherer in den Kreistag Schweinfurt gewählt, von 1990 bis 1995 war er Vorsitzender der CSU-Kreistagsfraktion. 1995 wurde er zum Landrat des Landkreises Schweinfurt gewählt und hatte dieses Amt bis 2013 inne. Während seiner Amtszeit hat als erste Kommune in Bayern der Landkreis Schweinfurt die Biotonne flächendeckend eingeführt. Weiterhin wurde die erste Freifeld-Photovoltaikanlage im Landkreis Schweinfurt installiert. Auch zu erwähnen ist das große flächendeckende Radwanderwegenetz von einer Gesamtlänge von über tausend Kilometern. Am Herzen lagen ihm auch die Stadt-/Landkreiskooperation sowie der Bereich Kinder, Jugend, Schulen und Betreuung. Schließlich war er von 1995 bis 2007 Vorsitzender des Verwaltungsrats der Kreissparkasse Schweinfurt. Nach der Fusion 2007 zur neuen Sparkasse Schweinfurt war er alle 2 Jahre Vorsitzender bis zum Ende seiner Amtszeit als Landrat. 1995 wurde er zum Vorsitzenden des damaligen Rettungszweckverbandes Schweinfurt gewählt. Zudem war er seit 1997 Verwaltungsratsvorsitzender der „Geomed-Klinik Betriebs-GmbH, Gerolzhofen“, seit 1998 Verwaltungsratsvorsitzender der „Abfall- und Energie GmbH“ und seit 2000 Verwaltungsratsvorsitzender der „Kreisalten- und Pflegeheim Werneck gemeinnützige Betriebs-GmbH“. All diese Ämter hatte er bis zu seinem Ausscheiden aus dem Amt als Landrat am 31.01.2013 inne. Nicht zuletzt war er 2001 bis 2010 Stiftungsratsvorsitzender der Stiftung „Klinik am Steigerwald“. Seit 2010 ist er dort Stiftungsratsmitglied. Von 1996 bis 2013 unterstützte er den BRK-Kreisverband Schweinfurt als stellvertretender Vorsitzender. Weiterhin engagierte er sich innerhalb des Bayerischen Landkreistages von 1996 bis 2016 in verschiedenen Ausschüssen. Von 2009 bis 2010 war er erster Stellvertreter des Verbandsvorsitzenden des „Zweckverbands Bayerische Landschulheime“ und dann bis 2011 Verbandsvorsitzender. Seine Mitgliedschaft im Stiftungsrat der „Celtis-Stiftung“, welche im Jahr 2004 gegründet wurde, endete 2013.