Herrmann treibt Bahnausbau nach Prag weiter voran
München, 05.09.2016Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann beauftragt Studie zur Verbesserung der Schieneninfrastruktur zwischen München und Prag - Fahrt soll in rund vier Stunden möglich sein
+++ Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann treibt den Bahnausbau nach Prag weiter voran. Zu diesem Zweck hat er jetzt ein internationales Bieterkonsortium mit einer Studie beauftragt. „Die Untersuchung ist ein weiterer Schritt in Richtung des notwendigen Ausbaus der Schieneninfrastruktur zwischen München und Prag. Wir wollen wissen, ob und wie eine Fahrzeit zwischen den beiden Metropolen in viereinviertel Stunden möglich ist“, erklärte heute Herrmann. Nachdem der Bund die Strecke im Anfang August beschlossenen Bundesverkehrswegeplan grundsätzlich aufgenommen hat, möchte Herrmann jetzt die Vorbereitungen für weitere Planungen zügig voranbringen. +++
Mit den Ergebnissen der Studie rechnet Herrmann bereits Anfang nächsten Jahres. Die Studie wird erstellt von dem Züricher Verkehrsberatungsunternehmen SMA und Partner, dem Prager Ingenieurbüro Sudop und der Düsseldorfer Ingenieurgesellschaft Schüßler-Plan. Finanziert wird diese rund 200.000 Euro teure Studie aus Sondermitteln des Bayerischen Landtags, die eingesetzt werden sollen, damit mehr Planungsvorrat auf Strecken des EU-Kernnetzes geschaffen werden kann. Hierfür dient die Strecke zwischen Regensburg und der bayerisch-tschechischen Grenze als Pilotprojekt.
Im von der Bundesregierung beschlossenen Bundesverkehrswegeplan 2030 ist ein Streckenausbau zwischen München und der Grenze nach Tschechien erstmals als Teilprojekt der sogenannten Metropolenbahn enthalten. Diese schließt auch einen nördlichen Ast zwischen Nürnberg und Schwandorf ein. Die Strecke ist aufgrund noch nicht fertiggestellter Untersuchungen der Bundesregierung allerdings vorerst in der Kategorie „Potenzieller Bedarf“ eingestuft. Mit den Ergebnissen zur Wirtschaftlichkeit des Projekts und einer dann möglichen höheren Priorisierung wird frühestens im Laufe des Jahres 2017 gerechnet.