Initiative 'DB Schülerbegleiter'
München, 26.03.2015Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann - Schirmherr der Initiative 'DB Schülerbegleiter': Hinschauen statt Wegsehen - Davon profitieren alle - 66 Schüler erhielten Zertifikate und Dienstausweise
+++ Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann, Schirmherr der Initiative 'DB Schülerbegleiter', hat gemeinsam mit dem Geschäftsleiter der Münchner S-Bahn, Bernhard Weisser, und dem Leiter der Bundespolizeiinspektion München, Jürgen Vanselow, 66 neuen DB Schülerbegleitern der Gymnasien Ottobrunn, Kirchseeon und St. Ottilien ihre Zertifikate und Dienstausweise überreicht. "Liebe DB Schülerbegleiter, mit Eurem Hinschauen sorgt Ihr aktiv dafür, dass Missstände und Belästigungen in öffentlichen Verkehrsmitteln verhindert werden. Damit stärkt Ihr nicht nur das Sicherheitsgefühl anderer Schüler, sondern aller Bürgerinnen und Bürger. Ihr übernehmt Verantwortung und versucht, auf Konfliktsituationen eine angemessene und vor allem gewaltfreie Antwort zu finden. Bitte macht weiter so!", lobte Herrmann bei der Übergabe der Zertifikate im Bayerischen Landtag. +++
Im Schülerverkehr kommt es an Bahnsteigen oder in Zügen der S-Bahn immer wieder zu Fahrzeugbeschädigungen, Behinderungen des Zugverkehrs, Belästigungen von Fahrgästen oder Rempeleien. Trainer der S-Bahn München und der Bundespolizei bilden deshalb seit 2007 gemeinsam Schüler der achten Jahrgangsstufe gemäß dem Motto "Überzeugen statt Petzen" darin aus, wie sie ihre Mitschüler auf ihr Fehlverhalten ansprechen können. In der knapp dreimonatigen Ausbildung (20 Schulstunden) lernen die Schüler, wie mit Provokationen umzugehen ist und Streitigkeiten beigelegt werden können. Themen wie Deeskalation, Konfliktbewältigung, Körpersprache, neutrales Verhalten, Kommunikationstechniken sowie sicheres und freundliches Auftreten stehen auf der Tagesordnung. Vor allem aber lernen die Schüler, Verantwortung zu übernehmen.
"Wenn junge Menschen bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, ist das ein gutes Signal für unsere Gesellschaft. Wer die Augen vor einer bösen Tat verschließt, obwohl er handeln könnte, macht sich zum Komplizen des Täters", sagte Jürgen Vanselow.
Der Innenminister betonte: "An erster Stelle steht aber die Sicherheit jedes Einzelnen. In gefährlichen Situationen sollen sich die Schülerbegleiter deshalb an das Fahrpersonal oder andere Anwesende wenden und um Hilfe bitten. Oftmals reicht es schon, den Unruhestifter direkt und offen anzusprechen."
Bernhard Weisser hob hervor: "Verantwortungsbewusstsein, Eigeninitiative und überlegtes Handeln – das DB Schülerbegleitprogramm vermittelt Kompetenzen, die nicht nur helfen, das S-Bahnfahren sicherer zu machen, sondern den Schülern auch auf ihren weiteren Lebensweg nützen werden."
Derzeit haben 1.549 Schüler die Ausbildung zum DB Schülerbegleiter erfolgreich abgeschlossen. Davon sind noch 953 Schüler als DB Schülerbegleiter tätig. Neun Realschulen, eine Mittelschule und dreizehn Gymnasien rund um München beteiligen sich an dem Projekt. Bis Ende des Schuljahres werden voraussichtlich rund 1.600 Schüler die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben.
Und der Erfolg des Projektes ist durchaus erkennbar. Fahrgäste und auch Zugbegleiter berichten, dass sich das Verhalten der Schüler in den Zügen und auf den Bahnsteigen seit Beginn der Initiative gebessert hat. Die Schüler seien ruhiger und friedlicher und es käme seltener zu tätlichen Auseinandersetzungen. Dafür sprechen auch die Zahlen der DB-Konzernsicherheit, wonach im letzten Jahr in den Zügen der S-Bahn München Körperverletzungen sowie Bedrohungen, Beleidigungen und Nötigungen gegenüber 2013 abgenommen haben.