Herrmann zu Besuch in Israel und den palästinensischen Gebieten
München, 21.11.2014Bayerns Innenminister Joachim Herrmann beim Besuch in Israel und den palästinensischen Gebieten: Terrorgefahr durch radikalisierte islamistische Einzeltäter steigt überall - Austausch über gemeinsame Strategien im Kampf gegen den Terror
+++ Im Nahen Osten nimmt wie in Deutschland die Sorge zu, dass Terroranschläge außer von Terrororganisationen wie dem 'Islamischen Staat' zunehmend auch von radikalisierten islamistischen Einzeltätern begangen werden. Nach einem Treffen mit Yizchak Aronowitz, dem israelischen Minister für Öffentliche Sicherheit, und hochrangigen Repräsentanten der israelischen Polizei sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann: "Wir waren uns einig darüber, dass wir uns offensichtlich immer häufiger mit der Gefahr durch 'einsame Wölfe' beschäftigen müssen – mit islamistischen Einzeltätern, die nicht im Auftrag einer Organisation unterwegs sind, sondern die sich zum Beispiel über das Internet radikalisieren und dann ohne logistischen Unterbau Anschläge verüben." Die beiden Minister waren sich einig, die Zusammenarbeit besonders mit Blick auf präventive Maßnahmen zu intensivieren. +++
Im Mittelpunkt der Gespräche Herrmanns mit den israelischen Sicherheitsbehörden, im israelischen Außenministerium, mit dem Präsidenten der palästinensischen Polizeibehörde in Jericho und mit Abgeordneten verschiedener Parteien aus dem israelischen Parlament Knesset stand vor allem die angespannte Situation und die Arbeit der Polizei in Israel und in den palästinensischen Gebieten. Herrmann sagte: "Mit Maßnahmen wie etwa einem Besuchsverbot für israelische Abgeordnete und Kabinettsmitglieder auf dem Tempelberg versuche die Regierung ein Zeichen zu setzen, dass sie den Status quo auf dem für Muslime sehr bedeutenden Tempelberg nicht antasten wolle."
Herrmann bezeichnete es nach seinem Besuch eines Ausbildungszentrums der palästinensischen Polizei im Westjordanland als sehr eindrucksvoll, wie sich die palästinensische Polizei 'fast aus dem Nichts' entwickelt habe. Dazu habe die massive Unterstützung durch die Bundesregierung maßgeblich beigetragen.
Große Sorge über die Entwicklung im Nahen Osten äußerte der lateinische Patriarch von Jerusalem, seine Seligkeit Fouad Twal, den Herrmann zum Abschluss seiner viertätigen Reise nach Jordanien und Israel besuchte. Das Bistum des Patriarchen umfasst die Länder Israel mit den besetzten Gebieten, Jordanien, Syrien und Zypern. Die Kirche unterhält in den Ländern 118 Schulen für Kinder aller Konfessionen. Herrmann: "Ich teile die Auffassung des Patriarchen, dass nur über die Bildung und Erziehung der Schlüssel zu einem dauerhaften Frieden im Nahen Osten gefunden werden kann." Herrmann unterstützt als Mitglied des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem verschiedene Hospiz- und Bildungseinrichtungen.