Mann vom Rettungsdienst erklärt Innenminister Joachim Herrmann in Rettungswagen mit Telenotarzt-Bildschirm
© Bayerisches Innenministerium/Alexandra Beier

Erster Standort für Tele­notarzt in Bayern gestartet: Zukunfts­fähige und leistungs­starke Notfall­versorgung

Bogen, 17. Februar 2025 (stmi). Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat heute in Bogen den ersten von drei geplanten Telenotarztstandorten in Bayern offiziell in Betrieb genommen. „Der Telenotarzt als neues hochqualifiziertes Rettungsmittel ergänzt das bestehende Notarztsystem und stellt sicher, dass notärztliche Expertise gezielter, effektiver und ressourcenschonender eingesetzt wird. Mit dem Telenotarzt nutzen wir moderne Technologien für eine zukunftsfähige leistungsstarke Notfallversorgung“, betonte Herrmann. Das Rettungsdienstpersonal könne so vor Ort in Echtzeit mit einem Telenotarzt virtuell kommunizieren und in den Versorgungsprozess einbinden, ohne dass dieser physisch am Einsatzort sei. „Bayern nimmt hier einmal mehr eine Vorreiterstellung ein, denn die bayerische Telenotarzt-Struktur ist bundesweit das größte Projekt dieser Art. Sie ist daher nicht nur ebenso neu wie komplex, sondern auch beispielhaft für die Integration einer technischen Innovation in den Rettungsdienst.“

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  • Meilenstein für das Rettungswesen: Innenminister Joachim Herrmann hat im niederbayerischen Bogen die erste Telenotarzt-Dienststelle Bayerns eröffnet. Zukünftig können sich Rettungskräfte im Einsatz digital und rund um die Uhr von einem virtuell zuschaltbaren Telenotarzt beraten lassen.

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Bundesweit einzigartiges Telenotarzt-Projekt

Das bundesweit einzigartige Telenotarzt-Projekt zeichnet sich laut Herrmann dadurch aus, dass sowohl alle Rettungswagen über eine einheitliche telemedizinische Ausstattung verfügen, als auch die drei geplanten Telenotarzt-Standorte mit einer einheitlichen übergreifenden Technik ausgerüstet werden. „Dies macht das bayerische System auch besonders wirtschaftlich“, erklärte der Minister.

Lösung für zentrale Herausforderungen wie den zunehmenden Ärztemangel

Das Telenotarztsystem bietet laut Herrmann viele Vorteile und Lösungen für zentrale Herausforderungen wie zum Beispiel den zunehmenden Ärztemangel. Vor dem Hintergrund der sich aktuell verändernden Kliniklandschaft können mit dem System Telenotarzt auch die langen Bindungszeiten von Notärzten durch Transportbegleitungen in Kliniken verringert werden. „Durch den digitalen Zugang zu notärztlichem Fachwissen kann das sogenannte notarztfreie Intervall verkürzt und die wertvolle Ressource Notarzt gezielter eingesetzt werden.“ Das System ermögliche den Rettungskräften vor Ort, über Bild-, Ton- und Textverbindungen direkt mit einem Notarzt zu kommunizieren. „Medizinische Daten wie EKG- oder Blutdruckwerte können live übermittelt werden. Damit erhält der Notarzt eine fundierte Entscheidungsgrundlage, um Behandlungen zu steuern oder weitere Maßnahmen zu veranlassen“, erklärte der Minister. „Nach wie vor bleibt unser Ziel, dass alle Patienten die bestmögliche rettungsdienstliche Versorgung erhalten“, betonte Herrmann.

Regelbetrieb ab Mitte März 2025 nach erfolgreicher Erprobung

Nach der erfolgreichen Erprobung soll das System in Bogen ab Mitte März 2025 in den Regelbetrieb gehen. Der erste Telenotarzt-Standort Ost ist unmittelbar für weitere sieben Rettungsdienstbereiche - Regensburg, Oberpfalz-Nord, Landshut, Passau, Ingolstadt, Rosenheim und Traunstein - zuständig. Der Start des Rollouts am zweiten Standort Würzburg in Franken ist ab Ende 2026 geplant. Ort und Start des dritten Telenotarztstandorts stehen laut Herrmann derzeit noch nicht fest und sind abhängig vom weiteren Projektverlauf.