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Bayerischer Sportpreis 2024: Herrmann überreicht Aus­zeichnung für heraus­ragende Verdienste um den Sport

München, 12. Oktober 2024 (stmi). Heute Abend überreichte Sportminister Joachim Herrmann den Bayerischen Sportpreis an bedeutende bayerische Sportlerinnen und Sportler für ihre herausragenden Verdienste und beispielhafte Initiativen im Bereich des Sports. Es war die 23. Verleihung des Sportpreises, der in diesem Jahr in sechs Kategorien, inklusive des „Persönlichen Preises des Bayerischen Ministerpräsidenten“, vergeben wurde.

Herausragende Bayerische Sportkarriere

Die 28-jährige bayerische Polizistin Ramona Hofmeister hat am 9. März 2024 in Winterberg einen historischen Erfolg eingefahren und als erste Deutsche in einer Saison alle drei Kristallkugeln der FIS gewonnen. Nach dem Gesamtsieg und dem Gewinn der Kristallkugel im Parallel-Riesenslalom hat sich Hofmeister mit dem Gewinn der kleinen Kristallkugel im Parallelslalom einen Traum erfüllt und Geschichte geschrieben. Von 13 Saisonrennen hatte sie fünf gewonnen und stand bei drei weiteren auf dem Podest. Die Trophäensammlung der Ausnahmeathletin: Viermal hat sie den Gesamtweltcup schon gewonnen, dazu Olympia-Bronze 2018 und zwei WM-Medaillen.

Herausragende Präsentation des Sports

In den letzten Jahren hat sich Esther Sedlaczek im Bereich Sportjournalismus etabliert. Ab 2010 moderierte sie für Sky unter anderem die 2. Fußball-Bundesliga und den DFB-Pokal, die Bundesliga-Spieltagsvorschau „Mein Stadion“ bis hin zu Golf und Beachvolleyball. Im Januar 2021 wechselte sie ins öffentlich-rechtliche Fernsehen und moderiert in der ARD unter anderem die „Sportschau“ sowie seit 2022 „Blickpunkt Sport“ im Bayerischen Rundfunk. Nach der viel gelobten Moderation bei der Fußball-WM in Katar stand sie mit Fußball-Experte Bastian Schweinsteiger auch bei der EM 2024 wieder im Fokus. Des Weiteren bewies sie in einer neuen Rolle ihre großartigen journalistischen Qualitäten: In der ARD-Doku „Esther Sedlaczek – Deutschland. Fußball. Sommermärchen 2024?“ blickte sie vor der Europameisterschaft über den sportlichen Tellerrand hinaus und warf ein kritisches Auge auf die Stimmung in der deutschen Gesellschaft und das Phänomen Fußball.

Sportliches Lebenswerk

Den Preis in der Kategorie „Sportliches Lebenswerk“ erhält der ehemalige Rodel-Bundestrainer Norbert Loch, der 2024 seine Karriere nach 16 Jahren als der erfolgreichste Rodeltrainer der Welt beendet hat. 122 Medaillen haben seine Schützlinge bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften errungen – 24 davon allein sein Sohn Felix, 23 seine heutige Sportpreis-Laudatorin Natalie Geisenberger, 26 das noch immer aktive Rodel-Duo Tobias Wendl/Tobias Arlt. Vor seiner Zeit als Bundestrainer betreute er als bayerischer Landestrainer 17 Jahre lang die Rodlerinnen und Rodler des Freistaats.

Herausragende Nachwuchssportler

Mit dem Gewinn des Weltmeister-Titels hat die U17-Fußballnationalmannschaft Sportgeschichte geschrieben. Das Finale der WM 2023 war eine Wiederholung der U17-Europameisterschaft 2023, bei der ebenfalls Deutschland und Frankreich aufeinandergetroffen waren. Erneut gewann die deutsche Mannschaft im Elfmeterschießen und wurde zum ersten Mal U17-Weltmeister. Damit gelang es erstmals einer europäischen U17-Nationalmannschaft, sowohl die Europameisterschaft als auch die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Im Kader des Trainers mit bayerischen Wurzeln, Christian Wück, waren die bayerischen Fußballnachwuchstalente Konstantin Heide, Maximilian Hennig, Finn Jeltsch, Robert Ramsak, Kurt Rüger und Max Schmitt.

Jetzt-erst-recht-Preis

Die 24-Jährige Denise Hutter erreichte bei den Weltmeisterschaften 2023 im Säbel den sechsten Platz. Dabei führt sie Säbel, Degen und Florett erst seit zweieinhalb Jahren, ist aber bereits vielfache bayerische und deutsche Meisterin. Seit Dezember 2020 ist Denise Hutter auf den Rollstuhl angewiesen. Es passierte in einer ganz alltäglichen Situation: Denise Hutter will daheim nur die Treppe runtergehen. Dabei stürzt sie so schwer, dass ihre Beine seitdem gelähmt sind.

Persönlicher Preis des Ministerpräsidenten

Sepp Maier hat 706 Pflichtspiele absolviert. Ab der Saison 1963/64 war er Stammtorhüter beim FC Bayern, für den er 17 Jahre lang gespielt hat. Er bestritt 473 Bundesligaspiele, davon 442 ohne Unterbrechung – in 13 Spielzeiten verpasste er kein einziges Spiel. Der heute 80-jährige Sepp Maier zählte zu den besten Torhütern der Welt und trug den Spitznamen „Die Katze von Anzing“. Er gewann alle wichtigen nationalen und internationalen Titel. In Anerkennung der zahlreichen Verdienste für das Sportland Bayern und anlässlich des 50. Jubiläums des WM-Sieges 1974 von München, an dem er maßgeblichen Anteil hatte, wird Sepp Maier der Persönliche Preis des Bayerischen Ministerpräsidenten verliehen.

Botschafterinnen und Botschafter des Bayerischen Sports

Zur Würdigung der erfolgreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Olympischen Spielen bzw. Paralympics 2024 in Paris erhalten die Goldmedaillengewinnerinnen und -gewinner den Bayerischen Sportpreis:

Jessica von Bredow-Werndl ist mehrfache Deutsche Meisterin, Europameisterin, Mannschaftseuropa- und -weltmeisterin, Olympia-Siegerin von Tokyo 2021 im Einzel und mit der deutschen Mannschaft. Bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris holte Jessica von Bredow-Werndl mit ihrem „Wunderpferd“ Dalera erneut mit der Mannschaft und in der Einzelwertung jeweils eine Goldmedaille.

Taliso Engel hat eine angeborene Sehbehinderung. 2018, im Alter von 16 Jahren, gewann er bei den Europameisterschaften in Dublin die Bronzemedaille in der Disziplin 100 Meter Brust, und 2019 gewann er bei den Para-Weltmeisterschaften in London in dieser Disziplin die Goldmedaille. Am 1. September 2021 siegte Engel bei den Paralympics in Tokio über 100 Meter Brust in Weltrekordzeit. Am 5. September 2024 stellte er in einem paralympischen Vorlauf der Männer mit Sehbeeinträchtigung 13 wieder einen Weltrekord mit 1:01,84 Minuten über 100 Meter Brust auf. Im Finale gewann er die Goldmedaille.

Josia Topf ist deutscher Para-Schwimmer und startet für den Schwimmverein Erlangen. Bereits für die Paralympics 2021 in Tokyo hatte sich Josia Topf erfolgreich qualifiziert. 2022 holte er bei den Weltmeisterschaften über 150 Meter Lagen die Silber- und über 100 Meter Freistil die Bronzemedaille. 2024 ist sein Erfolgsjahr: Die drei Silbermedaillen bei den Europameisterschaften hat er nun mit einer Gold-, einer Silber- und einer Bronzemedaille (150 Meter Lagen, 50 Meter Rücken, 50 Meter Freistil) bei den Paralympischen Sommerspielen 2024 in Paris gekrönt.

Oliver Zeidler ist ein deutscher Ruderer und ehemaliger Schwimmer. Als mehrfacher Deutscher Meister beendete Zeidler 2016 seine erfolgreiche Zeit als Schwimmer. Mittlerweile ist er dreifacher Welt- und zweifacher Europameister im Einer, hat mehrmals den Weltcup gewonnen und ist auf nationaler Ebene seit 2019 ungeschlagen. Er schrieb zudem ein Stück Ruder-Geschichte: als erster deutscher Einer-Ruderer ist er dreifacher Sieger der legendären Henley Royal Regatta. Er ist der erste Deutsche, der dreimal in Folge Weltmeister wurde. Diesen Erfolg vervollständigte er 2024 mit dem Olympia-Sieg in Paris.