Bayerische Verkehrsunfallstatistik 2019

Innenminister Joachim Herrmann und Landespolizeipräsident Prof. Dr. jur. Wilhelm Schmidbauer am Rednerpult
© Bayerisches Innenministerium

München, 20. Februar 2020 (stmi). Im vergangenen Jahr wurde der niedrigste Stand bei der Zahl der Verkehrstoten seit Beginn der Unfallaufzeichnungen und das vorrangige Ziel des Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramms  'Bayern mobil – sicher ans Ziel', bis 2020 die Zahl der Verkehrstoten auf unter 550 zu senken, erreicht.

2019 kamen bei Verkehrsunfällen auf Bayerns Straßen 541 Menschen ums Leben, 12,5 Prozent weniger als 2018 (618).

"Das ist der niedrigste Stand bei der Zahl der Verkehrstoten seit Beginn der Unfallaufzeichnungen vor mehr als 60 Jahren", hat heute Bayerns Innenminister Joachim Herrmann in München bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik 2019 erklärt.

"Damit konnten wir vor allem das vorrangige Ziel unseres Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramms  'Bayern mobil – sicher ans Ziel' erreichen, bis 2020 die Zahl der Verkehrstoten auf unter 550 zu senken." 2011, dem Bezugsjahr des Verkehrssicherheitsprogramms, lag die Zahl der Verkehrstoten in Bayern noch bei 780.

Herrmann kündigte an, noch in diesem Jahr gemeinsam mit dem bayerischen Verkehrsministerium und anderen Partnern der Verkehrssicherheitsarbeit ein neues bayerisches Verkehrssicherheitsprogramm zu erarbeiten. "Wir werden weiter hart daran arbeiten, Bayerns Straßen noch sicherer zu machen", machte Herrmann deutlich.

Mehr Menschen auf Bayerns Straßen

Wie Herrmann erläuterte, registrierte die Polizei 2019 416.611 Verkehrsunfälle, 1,6 Prozent mehr als 2018 (410.252). 67.079  Menschen wurden bei Verkehrsunfällen auf Bayerns Straßen verletzt, 4,6 Prozent weniger als 2018 (70.301). Gleichzeitig stieg der Bestand an Kraftfahrzeugen in Bayern um 1,8 Prozent auf rund 10,2 Millionen, die Zahl der Einwohner um 0,6 Prozent auf rund 13,1 Millionen. "Es sind also immer mehr Menschen auf Bayerns Straßen unterwegs", so der Minister.

Hauptunfallursache für tödliche Verkehrsunfälle

Auch 2019 war überhöhte und nicht angepasste Geschwindigkeit die Hauptunfallursache für tödliche Verkehrsunfälle. 136 und damit rund 27 Prozent aller tödlichen Verkehrsunfälle gingen darauf zurück (2018: 176). Bei diesen Geschwindigkeitsunfällen wurden insgesamt 141 Menschen getötet, 26,2 Prozent weniger als 2018 (191). 39 davon kamen auf Autobahnen ums Leben (2019 insgesamt 86 Verkehrstote auf Autobahnen), rund ein Viertel. 82, also mehr als die Hälfte der Verunglückten, starben bei Geschwindigkeitsunfällen auf Landstraßen.

"Zu schnelles Fahren ist der Killer Nummer Eins auf unseren Straßen", warnte Herrmann. "Deshalb wird die Bayerische Polizei weiterhin verstärkt die Geschwindigkeit kontrollieren und Raser aus dem Verkehr ziehen."

Bei Geschwindigkeitsverstößen hat die Bayerische Polizei im vergangenen Jahr 307.952 Anzeigen erstattet und 845.803 Verwarnungen ausgesprochen. Zudem erließ das Bayerische Polizeiverwaltungsamt 2019 32.945 Fahrverbote aufgrund von Geschwindigkeitsverstößen.

Alkohol am Steuer im Visir

Ins Visier wird die Bayerische Polizei laut Herrmann weiterhin insbesondere auch Alkohol am Steuer nehmen. Bei Verkehrsunfällen unter Alkoholeinfluss wurden in Bayern im vergangenen Jahr 40 Menschen getötet (2018: 62). Dazu kommt ein besonderes Augenmerk auf Gurtmuffel. 2019 war nahezu jeder fünfte tödlich verunglückte Autoinsasse nicht angeschnallt. Das hat 47 Menschen das Leben gekostet (2018: 55). Drei Kinder mussten ihr Leben lassen, weil sie als Mitfahrer nicht ordnungsgemäß gesichert waren.

Bayerisches Verkehrssicherheitsprogramm

Detaillierte Informationen zur Verkehrsunfallentwicklung 2019 in Bayern und zu den Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit können unter www.sichermobil.bayern.de abgerufen werden, unter anderem in Form einer Präsentation mit langfristigen Statistikvergleichen.