Zukunftstechnologien

Das Verkehrssicherheitsprogramm 2030 „Bayern mobil – sicher ans Ziel“ erstreckt sich über einen Zeitraum von insgesamt 10 Jahren. Daher ergeben sich die Maßnahmen dieses Programms nicht nur aus dem aktuellen Verkehrsunfallgeschehen, sondern leiten sich auch aus den zukünftigen Herausforderungen unserer Mobilität ab.

Kontinuierliche Anpassungen an zukünftige Entwicklungen und Bedürfnisse

Technische Entwicklungen versprechen sicherere, effizientere und umweltverträglichere Verkehrsabläufe. Das bedeutet aber auch, dass die Maßnahmen dieses Programms nicht statisch sind, sondern kontinuierlich an zukünftige Entwicklungen und Bedürfnisse angepasst werden.

Portrait und Zitat Nathalie Gellner, E-Scooter-Fahrerin
© Bayerisches Innenministerium

Reduzierung von Unfallrisiken durch Fahrerassistenzsysteme und andere Technologien

Fahrerassistenzsysteme für Pkw und Lkw haben sich in den vergangenen Jahren immer weiter verbessert und können schon heute einen Beitrag zur Reduzierung des Unfallrisikos leisten. Automatisiertes und autonomes Fahren haben langfristig das Potential, das Unfallgeschehen positiv zu beeinflussen. Mit Blick auf diese neuen Systeme sichern wir Fahrzeugherstellern unsere Unterstützung für Aufklärungskampagnen zu. Zudem appellieren wir an den Bundesgesetzgeber, einen Rechtsrahmen für automatisiertes und autonomes Fahren zu schaffen, der Chancen und Risiken dieser Technologien in einen Ausgleich bringt.

Wir werden uns an Forschungsvorhaben der Wissenschaft und der Fahrzeugindustrie zu Fragen rund um die Verkehrssicherheit, z. B. an Projekten der Bundesanstalt für Straßenwesen, der Audi Accident Research Unit oder der BMW-Unfallforschung beteiligen und diese aktiv unterstützen.

Wir fördern die Weiterentwicklung von eCall-Notrufsystemen, auch für schnellen Zugriff auf Rettungskarten und elektronische Ladepapiere. Hinsichtlich der Elektromobilität ist es uns wichtig, Rettungskräfte zu den möglichen Gefahren von E-Fahrzeugen zu schulen. Wir fördern den Umbau des öffentlichen Straßenraums, um Mobilitätsformen mit dem Fahrrad oder mit elektrisch unterstützten Verkehrsmitteln einen sicheren Verkehrsraum zu bieten.

Portrait Zitat Verkehrsingenieur Spahn
© Bayerisches Innenministerium Portrait Zitat Verkehrsingenieur Spahn

Bei der technischen Verkehrsüberwachung durch die Bayerische Polizei, d. h. bei der automatisierten Überwachung von Geschwindigkeits-, Abstands- und Rotlichtverstößen, setzen wir auf die Ausstattung mit neuester Technik, wie teilstationären Geschwindigkeitsmessanlagen. Zudem erweitern wir die stationären Messmöglichkeiten für die kommunale Verkehrsüberwachung zur Erhöhung der Verkehrssicherheit innerorts.

Digitalisierung der Straßeninfrastruktur

Automatisiertes Fahren und Fahrerassistenzsysteme erfordern eine dafür geeignete Straßeninfrastruktur. Dabei wollen wir das Entwurfsprinzip der „selbsterklärenden Straße“ konsequent umsetzen. Für das Bestandsnetz führen wir ein automatisiertes Sicherheitsmanagement durch und nutzen dabei die modernen digitalen Möglichkeiten wie Maschinenlernen und künstliche Intelligenz. Damit schaffen wir die Rahmenbedingungen für die punktgenaue Warnung vor Gefahrenstellen. Wir fördern die Digitalisierung der Straßeninfrastruktur zur Unterstützung von Fahrerassistenzsystemen.

Wir formulieren Vorgaben und Verordnungen unter Beachtung aktueller Ergebnisse der Verkehrsunfallforschung und setzen uns für die konsequente Einhaltung von verkehrssicherheitsrelevanten Mindeststandards ein. Dazu drängen wir auf die Durchführung von Sicherheitsaudits für alle Straßenprojekte in allen Planungsphasen. Bei kommunalen Fördermaßnahmen werden wir der Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmenden ein höheres Gewicht beimessen.