Sprachförderung Asylsuchende
Sprache ist der wichtigste Faktor, damit Asylbewerberinnen und Asylbewerber am öffentlichen Leben in Bayern teilnehmen können. Deshalb legt der Freistaat Bayern großen Wert darauf, den Erwerb der Sprache möglichst früh zu fördern. Das Sozialministerium hat deshalb bereits u. a. seit 2013 in bundesweit einmaligen „Deutschkursen zur sprachlichen Erstorientierung für Asylbewerber“ den Spracherwerb gefördert, welche insbesondere zu Zeiten hoher Zugangszahlen einen wichtigen Beitrag zum Spracherwerb und zur Wertevermittlung leisteten. Insgesamt standen für die Sprachförderung von Asylsuchenden im Jahr 2017 8 Mio. Euro an freiwilligen Mitteln zur Verfügung.
Kurse zur Erstorientierung und Wertevermittlung
Bayern hat als erstes Bundesland Erstorientierungskurse für Asylbewerber eingeführt. Im Juli 2017 hat der Bund diese wichtige Aufgabe übernommen. Seitdem fördert das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) im Rahmen einer bundesweit einheitlichen Projektförderung die Durchführung von Kursen zur Erstorientierung und Wertevermittlung (Erstorientierungskurse) für Asylbewerberinnen und Asylbewerber. Für die neue Förderperiode von 2023 bis 2025 wird die Organisationsstruktur der Erstorientierungskurse in allen Bundesländern durch Etablierung einer Zentralstelle umgestellt. Die Zentralstelle ist als Mittler zwischen dem BAMF und den kursdurchführenden Trägern u. a. für die landesweite Koordinierung sowie die finanzielle Abwicklung der Kurse zuständig. Das BAMF wird Mitte des Jahres die Entscheidung bekannt geben, welcher Träger künftig die Funktion als Zentralstelle in Bayern wahrnimmt.
Hier erhalten Sie weitere Informationen zu den Erstorientierungskursen.
Kurse zur Alphabetisierung
Die Alphabetisierung ist ein entscheidender Schritt, damit sich Asylsuchende in alltäglichen Situationen zurechtfinden können. Die Bayerische Staatsregierung fördert daher seit Mai 2016 das Modellprojekt „Kurse zur Alphabetisierung für Asylsuchende“. Zuständig für den Vollzug des Projekts ist die Regierung von Niederbayern – Sachgebiet 13.
Fördereckpunkte: Modellprojekt "Kurse zur Alphabetisierung für Asylsuchende"
Sprache schafft Chancen
Ein weiteres Anliegen des Freistaats Bayern ist es, das Engagement der vielen Ehrenamtlichen in der Sprachförderung zu unterstützen. Ehrenamtlich durchgeführte Deutschkurse werden unter bestimmten Voraussetzungen mit einer Aufwandspauschale von 200 Euro bzw. 500 Euro, Sprachpatenschaften mit einer Aufwandspauschale von 100 € finanziell unterstützt. Die Durchführung und Organisation der ehrenamtlichen Deutschkurse und Sprachpatenprojekte übernimmt die Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen Bayern e. V. (lagfa Bayern e. V.).
Hier kommen Sie direkt zur Website der lagfa bayern e. V.
Projekt „Lernen-Lehren-Helfen“
Die Bayerische Staatsregierung fördert seit 2016 das Projekt „Lernen-Lehren-Helfen“. Das Projekt unterstützt die Arbeit der ehrenamtlichen Asylhelferkreise in Bayern beim flächendeckenden Auf- und Ausbau von Sprachkursangeboten u. a. durch Qualifizierung der Ehrenamtlichen, Zugang zu den Online-Lernmaterialien der Deutsch-Uni Online (DUO) und telefonische Beratung. Es werden niederschwellige Materialen wie der „Ersthelfer-Leitfaden für Ehrenamtliche“, die Lern- und Orientierungsapp „NAVI-D Deutsch für den Alltag“ und die App „WIR in Deutschland 2.0“ bereitgestellt.