Herrmann hält Broschüre zur Kriminalstatistik 2022
© Bayerisches Innenministerium

Sicher leben in Bayern: Herrmann stellt Polizeiliche Kriminal­statistik 2022 vor

München, 15. März 2023 (stmi). Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat heute die Bilanz zur bayerischen Kriminalstatistik 2022 gezogen. „Im Vergleich zum letzten Vor-Corona-Jahr 2019 hatten wir 2022 in vielen Bereichen bessere Werte in der Kriminalstatistik. Vor allem ist in Bayern die Kriminalitätsbelastung und damit das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, gesunken.“ Nach Herrmanns Worten ist die Kriminalitätsbelastung der wichtigste Gradmesser in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS). Sie ist 2022 in Bayern im Vergleich zu 2019 um 1,9 Prozent auf 4.260 Straftaten pro 100.000 Einwohner zurückgegangen (ohne ausländerrechtliche Delikte wie illegale Einreise oder illegaler Aufenthalt). Das Fazit des Innenministers: „In Bayern leben, heißt sicherer leben!“

Einschränkungen während Corona-Pandemie hatten enorme Auswirkungen auf Kriminalität

Laut Herrmann hatten die Einschränkungen der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 enorme Auswirkungen auf die Kriminalität. Teilweise fielen Tatgelegenheiten weg, beispielsweise durch Geschäftsschließungen und Ausgangssperren. Sinkende Zahlen beim Ladendiebstahl und bei Delikten in der Öffentlichkeit waren die Folge. „Diese Corona-Effekte kamen 2022 nicht mehr zum Tragen“, so der Minister. Die insbesondere durch Lockdowns angestoßene Verlagerung von Straftaten ins Internet habe sich aber fortgesetzt. „Daher werden wir 2023 die Bekämpfung der Internetkriminalität weiter intensivieren“, kündigte Herrmann mit Blick auf die Fallzahlenentwicklung an (2019: 29.717 Fälle, 2022: 45.065 Fälle, +51,6 Prozent). Die Polizei werde auch verstärkt gegen Sexualdelikte (2019: 9.050 Fälle, 2022: 16.021 Fälle, +77,0 Prozent) und gegen Gewaltkriminalität (2019: 19.953 Fälle; 2022: 20.608 Fälle, +3,3 Prozent) vorgehen.

Teilweise deutliche Rückgänge beispielsweise bei Wohnungseinbrüchen

In vielen Kriminalitätsbereichen gab es von 2019 auf 2022 zum Teil deutliche Rückgänge, beispielsweise minus 34,5 Prozent Wohnungseinbrüche (2019: 4.342; 2022: 2.844), minus 23,0 Prozent Taschendiebstähle (2019: 3.692 Fälle, 2022: 2.822 Fälle), minus 13,7 Prozent Nötigungsdelikte (2019: 9.631 Fälle, 2022: 8.312 Fälle) und minus 6,2 Prozent Betrugsstraftaten (2019: 85.825 Fälle, 2022: 80.541 Fälle).

Im Bereich der Gewaltkriminalität, darunter fallen schwerwiegende Rohheitsdelikte wie Mord, Totschlag, Raub sowie gefährliche und schwere Körperverletzungen, ist laut Herrmann insbesondere der Anstieg bei den Raubstraftaten signifikant (2019: 2.083 Fälle, 2022: 2.361 Fälle, +13,3 Prozent). Im besonderen Fokus stehe deshalb die Sicherheit im öffentlichen Raum. „Die Polizeipräsidien analysieren die Statistikdaten sehr genau und werden dort, wo notwendig, insbesondere die Polizeipräsenz erhöhen“, machte der Innenminister deutlich.

Starke Zunahme bei Kinderpornografie vor allem im Internet

Nach Herrmanns Worten ist der deutliche Anstieg bei der Zahl der Sexualstraftaten insbesondere auf die starke Zunahme bei Kinderpornografie zurückzuführen (2019: 1.735 Fälle, 2022: 6.460 Fälle, +272,3 Prozent), vor allem im Internet (5.249 der 6.460 Fälle in 2022, 81,3 Prozent). Gerade Smartphones und die Nutzung von Social Media- und Messenger-Diensten ermöglichen laut Herrmann eine massenhafte Verbreitung strafbarer Inhalte an eine Vielzahl von Personen in kürzester Zeit. „Wir werden den Kampf gegen Kinderpornografie und Kindesmissbrauch noch konsequenter führen, um die skrupellosen Täter hinter Gitter zu bringen“, betonte der Innenminister. „Unsere Ermittler brauchen dazu dringend die Speicherung von IP-Adressen, die der Europäische Gerichtshof ausdrücklich zugelassen hat.“ Herrmann appellierte an die Bundesregierung, schleunigst ihre ideologischen Vorbehalte abzulegen und endlich die gesetzlichen Regelungen zu schaffen.