Herrmann und Andrä stellen den diesjährigen Einsatz der ausgebauten Videoüberwachung sowie die Erprobung von eigenen Super-Recognisern vor

München, 28.08.2018

Für die Sicherheit der Gäste auf dem Oktoberfest 2018: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Münchens Polizeipräsident Hubertus Andrä stellen den diesjährigen Einsatz der ausgebauten Videoüberwachung sowie die Erprobung von eigenen Super-Recognisern vor

+++ Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Münchens Polizeipräsident Hubertus Andrä haben heute bereits mehrere Maßnahmen des polizeilichen Einsatzkonzeptes für die Sicherheit der Gäste auf dem Oktoberfest 2018 vorgestellt. Dazu gehören eine ausgebaute polizeiliche Videoüberwachung, Beamte mit Body-Cams und Messenger-Diensten sowie erstmals die Erprobung des Einsatzes von eigenen Super-Recognisern des Polizeipräsidiums München. „Diese Beamtinnen und Beamte können sich menschliche Gesichtszüge überdurchschnittlich gut einprägen“, erklärte Herrmann. „Damit können sie auch unter veränderten Bedingungen sowie nach längerer Zeit Personen wiedererkennen.“ Diese herausragende Fähigkeit helfe dabei, bislang unbekannte Straftäter identifizieren oder Straftaten zuordnen zu können. +++

Im Rahmen eines umfassenden Testverfahrens wurden bislang 37 Super-Recogniser beim Polizeipräsidium München erkannt. Ende August unterstützten bereits sechs bayerische Super-Recogniser die in Hamburg eingerichtete Sonderkommission „Schwarzer Block“. Diese soll Straftaten aufarbeiten, die während des letztjährigen G-20-Gipfels begangen wurden und Straftäter beweissicher der Gerichtsbarkeit überstellen. „Die Unterstützung in Hamburg war als Test vereinbart worden, um Erkenntnisse zu gewinnen, ob und wie Super-Recogniser in solchen Ermittlungslagen erfolgreich eingebunden werden können“, erklärte Herrmann. Im Rahmen eines Feldversuchs auf dem diesjährigen Oktoberfest sollen die Super-Recogniser sowohl direkt im Zugangskontrollbereich als auch am Videoarbeitsplatz eingesetzt werden. „Dabei ist geplant, den Eingang durch Testpersonen betreten zu lassen, von denen die Super-Recogniser zuvor ein Lichtbild gesehen haben. Ziel des Praxistests ist, zu überprüfen, wie zuverlässig das Erkennen von Personen bei einer Großveranstaltung funktioniert“, schilderte Herrmann das Prozedere. Im vierten Quartal 2018 ist ein Abschlussbericht der Projektgruppe Super-Recogniser geplant. Er soll Empfehlungen zum weiteren Vorgehen und dem zukünftigen Einsatz von Super-Recognisern enthalten.

Für die Videoüberwachung werden insgesamt 47 Kameras, also zehn mehr als im letzten Jahr, auf dem Oktoberfest eingesetzt. Die Kosten für die Erweiterung betragen insgesamt etwa 200.000 Euro und werden vom Polizeipräsidium München übernommen.

Parallel zur Videoüberwachung wird auch die Body-Cam wieder zum Einsatz kommen. „Die letztjährige wissenschaftliche Begleitung auf den Herbstvolksfesten in München, Rosenheim und Augsburg hat eindrucksvoll gezeigt, dass der Einsatz der Body-Cam speziell für Volksfeste von den Beteiligten als gutes Einsatzmittel bewertet wird“, betonte Herrmann. „Die Akzeptanz bei den Beamten wie Festbesuchern ist hoch.“ Waren letztes Jahr noch vier Wies’n-Gruppen mit je zwei Body-Cam-Trägern im Einsatz, so sind es dieses Jahr bereits zehn. An jedem Einsatztag werden bis zu zwei Einsatzgruppen mit Body-Cams auf dem Oktoberfest unterwegs sein. Laut Herrmann werden die Body-Cams voraussichtlich ab dem ersten Quartal 2019 flächendeckend und stufenweise in den Regelbetrieb der Bayerischen Polizei eingeführt.

Als ergänzendes Kommunikationsmittel zum Digitalfunk ist darüber hinaus auch dieses Jahr wieder der bewährte Messenger-Dienst vorgesehen. Für die Münchner Polizeikräfte auf dem Oktoberfest 2018 werden circa 80 dienstliche Smartphones bereitgestellt. In Kürze ist eine Integration in das Polizeinetz vorgesehen, sodass die Einsatzkräfte künftig über das Smartphone auf Bürokommunikation und polizeiliche Auskunftsdienste zugreifen können. Die bayernweite Ausstattung bei den Polizeipräsidien wird laut Herrmann bis Ende 2018 rund 5.000 Smartphones und 3.500 Arbeitsplätze mit Messenger-Versionen umfassen.