Internationale Polizeimissionen im Kosovo und in Afghanistan

München, 22.08.2013

Internationale Polizeimissionen im Kosovo und in Afghanistan - Innenminister Joachim Herrmann verabschiedet bayerische Polizeibeamte: "Freiwilliger Einsatz unserer Polizisten verdient höchsten Respekt - Unverzichtbarer Beitrag Bayerns für sichere Zukunft in den Krisenländern"

+++ Innenminister Joachim Herrmann hat heute in Nürnberg sieben bayerische Polizeibeamte, die bis Mitte September zu ihrem Auslandseinsatz in die Krisengebiete im Kosovo und nach Afghanistan aufbrechen, verabschiedet. "Sie verdienen unseren höchsten Respekt für Ihre Bereitschaft, für das Wohlergehen der Menschen und für Frieden und Freiheit auch dort einzutreten, wo die Bedingungen widrig und belastend sind. Dank und Hochachtung verdienen auch Ihre Familien. Ich wünsche Ihnen persönlich alles Gute, viel Erfolg und vor allem eine gesunde Heimkehr. Ihr freiwilliger Einsatz ist ein unverzichtbarer Beitrag Deutschlands und Bayerns für den Friedensprozess an diesen Brennpunkten." Als Zeichen seines Dankes und der Anerkennung und vor allem als Symbol der Hoffnung auf einen sicheren Einsatz und eine gesunde Rückkehr überreichte der Innenminister den Polizisten eine kleine Plakette mit einer Darstellung des Heiligen Sebastian – dem Schutzpatron der Polizeikräfte. +++

Die Polizeibeamten treten ihren Dienst im Rahmen des internationalen Polizeikontingents der Europäischen Union im Kosovo oder beim bilateralen Polizeiprojet 'German-Police-Project-Team' (GPPT) in Afghanistan an. Herrmann: "Ich bin fest davon überzeugt, dass das Mandat der deutschen Polizei in Afghanistan sinnvoll ist, denn eine gut ausgebildete Polizei ist für eine bessere Zukunft des von Kriegen gebeutelten Landes unabdingbar. Gleiches gilt im Kosovo, wo unsere Beamten die örtliche Polizei beraten und die einheimischen Kräfte bei der Bekämpfung der organisierten Kriminalität unterstützen. Gleichfalls begleiten und überwachen sie die Umsetzung der im politischen Dialog der Regierungschefs des Kosovo und Serbiens erzielten Ergebnisse."

An der Polizeimission im Kosovo beteiligt sich der Freistaat Bayern schon seit Mitte 1999. 244 Polizeivollzugsbeamte waren seitdem im Kosovo, derzeit befinden sich zwölf Beamte vor Ort. Nun reisen bis Mitte September vier weitere Beamte in die Region. Herrmann: "Auch dank unserer hochqualifizierten bayerischen Beamten ist die EULEX-Mission ein Garant für den sicherheitspolitischen Erfolg im Kosovo und wird darum auch weitergeführt werden. Der Einsatz deutscher Soldaten und Polizisten ist für die Stabilität des Kosovo auf absehbare Zeit unverzichtbar."

Seite Ende November 2009 hat Bayern auch 69 Polizeivollzugsbeamte für die Aus- und Fortbildung der afghanischen Polizei zur Verfügung gestellt. 17 sind aktuell im Einsatz in der afghanischen Hauptstadt Kabul und in Mazar-e-Sharif. Vier weitere werden bis Mitte September nach Afghanistan reisen. In Afghanistan ist seit Anfang 2012 die sogenannte 'Transition', die Übergabe der Sicherheitsverantwortung an die afghanische Regierung, im Gange. 75 Prozent der Bevölkerung unterliegen bereits der alleinigen Verantwortung der einheimischen Sicherheitskräfte. Auch das deutsche Polizeitrainingszentrum Feyzabad ist schon in afghanischer Hand. Noch in diesem Monat wird auch das Trainingszentrum in Kunduz übergeben.

Im bilateralen Polizeiprojekt GPPT wurden bisher über 9.000 afghanische Polizeikollegen ausgebildet oder im Rahmen eines Mentoring betreut. Außerdem wurden rund 1.100 afghanische Trainer qualifiziert und zahlreiche Infrastruktur- und Ausstattungsmaßnahmen umgesetzt. Herrmann: "Wann unsere Mission beim Aufbau der afghanischen Polizei beendet ist, kann heute noch niemand sagen. In jedem Fall ist vorgesehen, das deutsche Personal bis Ende 2014 nach und nach zu reduzieren. Aber auch danach wollen wir unser Engagement fortsetzen. Dabei wollen wir uns zunehmend auf das Mentoring und die Beratung konzentrieren."

Alle in den Krisengebieten aktiven Polizeibeamten haben sich freiwillig für den Auslandseinsatz gemeldet. In einem strengen Auswahlverfahren haben sie nachgewiesen, dass sie die unabdingbaren Englischkenntnisse besitzen, gesundheitlich fit sind und die psychischen Voraussetzungen für die zu erwartenden Belastungen mitbringen. Für manche von ihnen ist es sogar schon ein wiederholter Auslandseinsatz. "Ihre Bereitschaft, im Kosovo und in Afghanistan Dienst zu leisten, zeugt von großem Verantwortungsbewusstsein und hoher Leistungsbereitschaft. Sie ist ein Signal, dass Ihnen die Schaffung sicherer Lebensbedingungen für die Menschen wirklich am Herzen liegt. Damit sind Sie auch Vorbilder für alle Ihre Kollegen, die bei uns zu Hause für die Bürger tätig sind", so Herrmann.